Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente und Barausgleich haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile. Bei der Gestaltung von anteilsbasierten Vergütungsplänen ist die Art des Ausgleichs eine wichtige Entscheidung, die sich auf die Rechnungslegung, die Besteuerung, die Kapitalmärkte und viele andere Bereiche auswirkt. Die anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapital bezieht sich auf die Gewährung von Instrumenten, die in echten Eigenkapitalinstrumenten wie Aktien ausgeglichen werden. Im Vergleich dazu handelt es sich bei Plänen mit Barausgleich um Instrumente, die bei Ausübung ein Recht auf eine Barzahlung verbriefen.
Erhalt von Barmitteln
Pläne mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bieten den Vorteil, dass bei ihrer Ausübung keine Barzahlung erforderlich ist, was die Liquidität des Unternehmens schont. Dies kann besonders für Neugründungen, Wachstumsunternehmen oder solche Unternehmen attraktiv sein, die ihre Barreserven für andere Initiativen wie die Schuldentilgung oder die Rückzahlung von Mitteln an die Aktionäre einsetzen wollen.
Verwässerung
Eine Vergütung mit Ausgleich durch Aktien kann zu einer Verwässerung der bestehenden Aktionäre führen, was sich negativ auf ihren Aktienwert und ihr Stimmrecht im Unternehmen auswirken kann. Darüber hinaus kann die Verwässerung zu einem Rückgang des Gewinns je Aktie führen, was einen Rückgang des Aktienkurses zur Folge haben kann. In einigen Fällen kann die durch anteilsbasierte Vergütungen verursachte Verwässerung so erheblich sein, dass sie die Fähigkeit des Unternehmens zur Beschaffung von zusätzlichem Kapital oder zur Verfolgung strategischer Chancen beeinträchtigt. Wenn das Unternehmen beispielsweise neue Aktien ausgeben muss, um Kapital zu beschaffen, kann die Verwässerung durch bestehende anteilsbasierte Vergütungen es schwieriger machen, neue Investoren zu gewinnen.
Steuerliche Auswirkungen
Eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Aktien kann in bestimmten Ländern steuerliche Vorteile bieten. So werden beispielsweise in den Vereinigten Staaten und einigen europäischen Ländern Aktienoptionen im Allgemeinen zu einem niedrigeren Satz besteuert als reguläres Einkommen und bestimmte Pläne mit Barausgleich. Umgekehrt bieten Vergütungspläne mit Barausgleich möglicherweise nicht dieselben Steuervorteile für die Begünstigten. Wenn Mitarbeiter Bargeld anstelle von Aktien oder Optionen erhalten, werden diese Zahlungen oft als reguläres Einkommen behandelt und unterliegen dem normalen Einkommenssteuersatz. Außerdem kann das Unternehmen den Wert der Barzahlungen möglicherweise erst dann als Aufwand in der Steuerbilanz ansetzen, wenn die Zahlungen an den Mitarbeiter geleistet werden.
Rechnungslegung
Pläne mit Ausgleich durch Eigenkapital führen zur Verbuchung als Kapitalrücklage, während Pläne mit Barausgleich eine Rückstellung schaffen. Für Unternehmen mit einem hohen Verschuldungsgrad sind die Vorteile von Plänen mit Ausgleich durch Eigenkapital offensichtlich. Dies kann insbesondere dann von Bedeutung sein, wenn die Auflagen einer Anleiheemission auf diesen oder ähnlichen Kennzahlen beruhen. Nach IFRS, US-GAAP und vielen lokalen GAAP werden anteilsbasierte Vergütungen nur einmal zum Zeitpunkt der Gewährung bewertet. Dies reduziert nicht nur die Verwaltungskosten für die Bewertung der Zuteilungen , sondern verhindert auch einen Anstieg der Aufwendungen aufgrund einer Erhöhung des Eigenkapitalwerts des Unternehmens, was speziell für Wachstumsunternehmen und Start-ups von Vorteil sein kann.
Anreizeffekt vs. Flexibilität
Eine Vergütung mit Ausgleich durch Aktien kann bei der Bindung von Spitzenkräften wirksamer sein als eine Vergütung mit Barausgleich, da die Mitarbeiter in der Regel eine direkte Beteiligung am Erfolg des Unternehmens bevorzugen. Der Grund dafür ist, dass Pläne mit Barausgleich oft an andere Kriterien geknüpft sind, was es für die Begünstigten schwierig macht, ihre Verbindung zum Aktienwert des Unternehmens direkt nachzuvollziehen. Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapital haben möglicherweise einen Nachteil in Bezug auf die Flexibilität. Pläne mit Barausgleich bieten eine breite Palette von Möglichkeiten, die Barzahlung mit anderen Bedingungen zu kombinieren, z. B. mit internen Unternehmenskennzahlen wie dem EBITDA oder der relativen Leistung im Vergleich zu einem Index wie dem rTSR. Dies ermöglicht eine enge Abstimmung zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg der anteilsbasierten Vergütung und den Zielen des Unternehmens.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Anteilsbasierte Vergütungen mit Aktien- und Barausgleich haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile, und keine der beiden Abrechnungsarten ist der anderen generell überlegen. Bestimmte Merkmale der beiden Arten können jedoch für wachstumsstarke, kapitalintensive Unternehmen besser geeignet sein, während andere für etablierte Unternehmen besser geeignet sind. Daher sollten Unternehmen die Vor- und Nachteile jeder Abrechnungsart sorgfältig abwägen, um sicherzustellen, dass der Plan mit ihren Zielen und den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe übereinstimmt.